Die Inschrift trägt des Wegekreuzes zwischen Dörnbach und Dörrmoschel, im Volksmund „Mordstein“ genannt. führt in die Irre:
Experten datieren das Wegekreuz und die Inschfit in das Jahr 1522 (nicht wie man als Unkundiger zunächst lesen würde als 1722).

Die Inschrift ist nämlich in alten Schriftzeichen zu lesen.
(wer sich selbst informieren will: www.suehnekreuz.de/zahlen.html

GPS: N 49° 37,086′, O 7° 46,205′

Standort: Im Eichenwäldchen, ca. 1,5km südwestlich von Dörnbach.

Der aus Sandstein bestehende „Mordstein“ ist ca. 150cm hoch, 79 cm breit und hat eine Tiefe von 20cm.

Sage: Über eine Errichtung geben mehrere Sagen Auskunft:
1. Ein Wanderer, der viel Geld bei sich trug, wurde hier erwürgt und beraubt. Bewohner aus Dörnbach fanden und bargen die Leiche und setzten zur Erinnerung an das Verbrechen das Kreuz. Der Mörder aber muß am Ort seiner Untat bis zum Jüngsten Tage umgehen.
2. Zwei Juden gerieten dort, wo heute das Kreuz steht, in Streit und erschlugen sich gegenseitig.
3. Zwei Tiroler töteten hier einander im Streit.
4. Unter dem Kreuz liegen drei Tiroler, zwei Männer und eine Frau, begraben.

Diese Berichte gehören, wie schon die Ähnlichkeit der verschiedenen Versionen mit bereits wiedergegebenen Sagen ausweisen, zu einem weitverbreiteten Erzählgut und geben nicht das tatsächliche Geschehen wieder, das zur Errichtung des „Mordsteins“ führte. Sie sind Wandersagen, die überall auftauchen, da die in ihnen handelnden Personen, ihre Grundmotive – Unfall, Mord, gegenseitiger Totschlag im Streit, Grabstätte für Verunglückte, Gefallene oder Ermordete – sowie ihre Erzählteile und Zeitangaben ohne weiteres miteinander ausgetauscht werden können.
Wie wenig sich die Steinkreuzsagen um eine genaue zeitliche Einordnung des angeblichen Geschehens bemühen, zeigen gerade die um den „Mordstein“ kreisenden Erzählungen sehr deutlich. So soll das 1522 errichtete Mal an Tiroler erinnern, obwohl diese erst zwischen 1660 und 1730 in mehreren Wellen als Bauhandwerker in die heutige Pfalz einwanderten.
Hier versprach ihnen der Wiederaufbau nach den Kriegen des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts über lange Zeit günstige Verdienstmöglichkeiten. Meist ließen sie sich in der Nähe der Residenz- oder Amtsstädte nieder, wo größere Bauarbeiten vergeben wurden. Doch durchzogen auch viele Tiroler ohne festen Wohnsitz das Land, um die verschiedensten Bau- und Reparaturarbeiten durchzuführen und dann weiterzuziehen, wenn sie diese beendet hatten.

Wie bei der überwiegenden Mehrzahl der mittelalterlichen Steinkreuze läßt sich auch beim „Mordstein“ heute nicht mehr feststellen, weswegen er gesetzt wurde. Die Jahreszahl dieses ältesten datierten Steinkreuzes der Pfalz erlaubt nur eine allgemeine Aussage über seine Funktion: Nach der Entstehungszeit kann es als Sühne- oder Erinnerungsmal angesprochen werden. Doch ist der Bevölkerung schon in früheren Jahrhunderten (Kriegszeiten des 17. Jahrhunderts!) das Wissen von der ursprünglichen Bedeutung des „Mordsteins“ verloren gegangen. Sie sollte nachträglich mit Hilfe geläufiger Sagenmotive erklärt werden. Denn die erklärende Absicht ist „das eigentliche Wesen dieser Sagen, aus dem heraus sie leben und Verbreitung finden. Einmal aufgegriffen werden sie durch die vorhandenen Denkmäler wiederum verbürgt und stets neu bestätigt“ (Schnabel 1976).

Quellen und Literatur:
 Schnabel, Berthold – Steinkreuze in der Nordpfalz, 1976, S.21-23, Ziff.2.3
 Schnabel, Berthold – Sühne- und Erinnerungskreuze im Donnersbergkreis, in: Donnersberg-Jahrbuch. Heimatbuch für das Land um den Donnersberg, Jahrgang 6, 1983, S.156-163
 Denkmal-Topographie Bd.15 Donnersbergkreis, S.466
 recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach